Der Bassinplatz in Potsdam

Der Bassinplatz in Potsdam liegt nördlich der Altstadt und ist der größte der drei barocken Stadtplätze Potsdams. Im Gegensatz zur Potsdamer Altstadt wurde der Bassinplatz während des Zweiten Weltkrieges nur wenig zerstört. Während seiner über 250 jährigen Geschichte hat er mehrfach seine Gestalt verändert. Im Jahr 1979 wurde der Platz nach dem Denkmalrecht der DDR als Flächendenkmal geschützt. Im Jahr 1992 wurde das Gebiet rund um den Bassinplatz mit dem Schwerpunkt Holländisches Viertel durch eine Satzung zum ersten Sanierungsgebiet in Potsdam erklärt (Bohle-Heintzenberg, 2002).

Die städtebauliche Entstehung des Bassinplatzes

Die Planungen des Soldatenkönigs, Friedrich Wilhelm I. (1713-1740), hatten in erster Linie die Stadterweiterungen Potsdams zum Ziel. Im Jahr 1721 begann er damit, Potsdam zur Garnison- und Immediatstadt auszubauen (immediat: dem Staatsoberhaupt unterstehend). Nach der ersten Barocken Stadterweiterung (1721 bis 1725) folgte 1733 die zweite Barocke Stadterweiterung. Es handelte sich dabei um das Gebiet nördlich der Altstadt von der Charlottenstraße im Süden bis zur Hegelallee und zur Kurfürstenstraße im Norden, einschließlich des Bassinplatzes. Die westliche Begrenzung stellte die Schopenhauerstraße, die östliche die Hebbelstraße dar (Bohle-Heintzenberg, 2002). Die zweite Stadterweiterung war 1740, im Todesjahr des Soldatenkönigs, noch nicht abgeschlossen. Erst sein Sohn, Friedrich II. hat die Arbeiten vollenden lassen.

Mit den Stadterweiterungen wollte der Soldatenkönig neue Wohnquartiere für die steigende Bevölkerung bereitstellen; sein Hauptziel bestand jedoch in der Schaffung neuer Unterkünfte für das Militär und neuer Wohnräume und Arbeitsstätten für Handwerker, die zur Versorgung des wachsenden Heeres benötigt und daher nach Potsdam geholt wurden. Friedrich II setzte andere Schwerpunkte als sein Vater. Er sah im Ausbau von Potsdam nicht vorrangig die Stadterweiterung, sondern die Stadtverschönerung (Bohle-Heintzenberg, 2002). Sein Ziel war es, eine repräsentative Barockstadt mit palastartigen Fassaden zu schaffen, möglichst nach französischen oder italienischen Vorbildern. Die sogenannte friderizianische Architektur bekam etwas kulissenhaftes, die Effekte waren für Friedrich II. wichtiger als die Verbesserung der Wohnverhältnisse.

Luftaufnahme vom Bassinplatz und dem Holländischen Viertel
Luftaufnahme vom Bassinplatz und dem Holländischen Viertel

Die Geschichte des Bassinplatzes

„Das Bassin“ ist mit der Zweiten Barocken Stadterweiterung entstanden. Wie das Holländische Viertel gehörte das Gebiet des heutigen Bassinplatzes einst zum Witam, einem großen Sumpfgebiet, das bis zum Heiligen See reichte. Mit der Errichtung des Holländischen Viertels (unten im Foto) wurde der davon südlich liegende Teil des Gebietes in den Jahren 1737-1739 zum „Holländischen Bassin“ gestaltet. Es sollte das Wasser des umliegenden Sumpfgebietes sammeln. Das Becken wurde mit einer Mauer eingefasst und war durch offene Gräben mit dem Heiligen See und unterirdisch mit dem Stadtkanal verbunden. In der Platzmitte wurde auf einer kleinen Insel ein kleiner Pavillon (Gloriette) nach holländischer Art angelegt (roter Backstein mit geschweifter Kuppel). Im Winter wurde das Bassin zum Schlitten- und Schlittschuhfahren benutzt.

Im Jahr 1771 drohte das Bassin wegen des schlechten Abflusses zu versumpfen. Daher ließ Friedrich II. das Becken vollständig reinigen, Mauerwerk einfassen und mit einem Geländer versehen. Im Anschluss daran begann man 1773 an der West- und der Südseite des Platzes mit der Umgestaltung der Randbauten Bohle-Heintzenberg, 2002). In dieser Zeit entstanden an der Westseite des Platzes die Häuserzeile „Am Bassin“, die eine deutliche Beziehung zu der holländischen Architektur aufweist.

Doch durch die Abwässer der Häuser drohte eine erneute Verschlammung des Bassins. Daher begann man im Jahr 1825 mit der Zuschüttung des Wasserbeckens. Nach dem „Verschönerungsplan zu dem Bassinplatz in Potsdam“ (1838) von Lenné hatte das Bassin schließlich eine blasenförmige nach Osten geöffnete Form erhalten. In den Jahren 1867-1869 wurde von den Architekten Salzenberg und Stühler auf dem Bassinplatz die katholische Kirche St. Peter und Paul nach dem Vorbild von St. Zeno in Verona gebaut. Nach 1875 schüttete man den restlichen Teil des Bassins zu, da es wegen einer Typhusepidemie gesundheitliche Bedenken gegen das versumpfte Bassin gab. Nach 1945 wurde die von den Nationalsozialisten glorifizierte Gloriette des Soldatenkönigs abgetragen und stattdessen im Jahr 1949 ein sowjetischer Ehrenfriedhof errichtet (Bohle-Heintzenberg, 2002). Heute wird das Bild des Bassinplatzes auch durch den Busbahnhof und den Marktplatz geprägt (siehe Foto).

Der Bassinplatz

[von Dr. H. Kremer, publiziert in
„Der Bassinplatz – Ein Kampf mit dem Wasser“, Horizonte, 2007]

So sitze ich nun bei kaltem Wetter auf einer Bank auf dem größten Platz der Stadt, fast vier Fußballfelder groß.

Seine Geschichte beginnt vor 250 Jahren, im Zuge der zweiten barocken Stadterweiterung durch den Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I.
Es mussten damals weitere Areale der Stadt trockengelegt bzw. drainiert werden. So entstand dieser Teich, fast schon ein kleiner See. Auch andere Plätze in Potsdam verdanken ja ihre Entstehung einem feuchten und sumpfigen Untergrund. Die Geschichte des Platzes setzt sich fort mit der Randbebauung nach französischen, holländischen und italienischen Vorbildern.

Später, 1875, wird das Wasser dann ganz verschwinden zugunsten eines „Platzes“. Es werden im Laufe der Zeit zwei Kirchen erbaut, später die Halle eines riesigen Busbahnhofs. Die damalige Trockenlegung des sumpfigen Stadtbezirks ließ das „Bassin“ als Auffangbecken entstehen, zusammen mit der Ableitung durch den Behlertgraben in den Heiligensee und einer weiteren in den Stadtkanal. Dies war die Voraussetzung zur Errichtung des Holländischen Viertels an der Nordseite. Die West- und Südseite des großen Rechtecks ließ der König dann mit den Typenhäusern der zweiten Stadterweiterung einfassen. Im Osten begrenzte die Stadtmauer das Areal. Mein Blick geht hinüber zum Sowjetischen Ehrenfriedhof hinter der Kirche „St. Peter und Paul“. Er wurde 1946 angelegt, über dreihundert Tote liegen dort, jedes Grab mit einem Stein und einem Pflanzbett. Sie fielen im Kampf um Potsdam irgendwo in der Stadt, kurz vor dem Ende des Krieges. Ein Obelisk erhebt sich in der Mitte, das Symbol der Ewigkeit…
Obelisk auf dem Bassinplatz in Potsdam
Obelisk auf dem Bassinplatz in Potsdam

An dieser Stelle also stand die Gloriette, die Georg Hermann, der Potsdamer Chronist vor einem dreiviertel Jahrhundert noch sah. Ein kleiner Ziegelbau mit geschweiftem Dach und einer Laterne obenauf, mitten in dem großen ovalen Becken, das wegen seines geschweiften Randes einst „Bratenschüssel“ getauft wurde. Es gibt die Legende, dass besagter Soldatenkönig in der Gloriette sein Tabakskollegium abgehalten habe. Aber das stimmt wohl nicht ganz. Johann Boumann, der Ältere, ein Holländer aus Amsterdam, soll das Häuschen gebaut haben.

Kirche St. Peter und Paul auf dem Bassinplatz in Potsdam
Kirche St. Peter und Paul auf dem Bassinplatz in Potsdam

Ein Mann, „der sich die Architektur angewöhnte“, wie Georg Hermann schreibt. “Es fehlte ihm der Funke“, setzt er noch hinzu; aber Kunststück, wenn er ihn ausgerechnet mit v. Knobelsdorf vergleicht, der nicht nur Schloss Sanssouci entwarf, sondern auch die Französische Kirche an der Südost-Ecke des Platzes. Diese scheint nicht für diesen Platz gemacht zu sein. Ihre vornehme Tempelfront wendet sich ab, der Französischen Straße zu. Der 1753 fertig gestellte Rundbau mit seiner Kuppel aus Kupferblech wurde nach dem Vorbild des Pantheon in Rom entworfen, allerdings ein paar Nummern kleiner. Vor die hellen Putzmauern dieses „Pantheons“ schieben sich heute die Baumkronen des Soldatenfriedhofs und vor allem das mächtige Ziegelmassiv von St. Peter und Paul. Diese katholische Kirche wurde 1867 von Stühler und Salzenberg nach dem Vorbild von Sankt Zeno in Verona erbaut. Sie gibt dem Blick einen Halt- und Ruhepunkt.

Französische Kirche auf dem Bassinplatz in Potsdam
Französische Kirche auf dem Bassinplatz in Potsdam

Auch dieser Bau ist eine Pfahlgründung, wie fast alle anderen Gebäude hier. Doch zurück zu Johann Boumann. Dieser leitete den Bau des Holländischen Viertels auf der Nordseite des Platzes. 1742, nach acht Jahren Bauzeit, war es dann endlich fertig. Der Soldatenkönig hat dies nicht mehr erlebt.
134 schmucke Ziegelhäuser mit und ohne geschweiften Giebeln, hölzernen Portaldekorationen, grün und weiß bemalten Fensterläden, standen sie bereit für die holländischen Handwerker, die der König anwerben ließ. Er brauchte sie dringend für die Melioration von Stadt und Umland Obwohl sie mancherlei Privilegien erhielten, fanden sich dennoch kaum zwei Dutzend Familien ein. So verschenkte er einen Großteil der Häuser an die Grenadiere seines Leibregiments. Es wird schon ein schönes Bild gewesen sein, als sich die roten Ziegelfassaden mit ihren weißen Fugen im Wasser des Bassins spiegelten. Jedoch nicht lange, dann verlandete das Becken wegen des schlechten Abflusses immer mehr. Es bildeten sich Schilfgürtel, in denen Blesshühner nisteten und Frösche quakten. Ein Biotop mitten in der Stadt, das jedoch brackig wurde und „üblen Dunst“ verbreitete.

Nach dem Siebenjährigen Krieg ließ Friedrich der Große das Bassin reinigen, es mit einer Sandsteinmauer und einem Geländer umfassen. Weiter veranlasste er, die Häuser an der Süd-Seite abzubrechen und durch größere zu ersetzen, mit repräsentativen Fassaden aus der spätbarocken Formensprache italienischer und französischer Stadtpaläste. Die Architekten Carl von Gontard und Christian Unger, beide zuvor am Hof von Bayreuth tätig, waren für Entwürfe und Durchführung zuständig. So entstanden am Bassin, wie in vielen anderen Straßen der Stadt, jene verkleinerten Palast-Kopien, die für das Auge eine Lust, für die Bewohner mitunter eine Last waren, zumindest, wenn sie sich in den niederen Zwischengeschossen wiederfanden. Unser Autor Georg Hermann hat sie noch gekannt, diese prachtvollen Häuser der Südseite. Das schönste unter ihnen hat Carl v. Gontard nach dem Vorbild des Palazzo Salviati in Rom entworfen. Diese ganze Häuserzeile fiel 1945 den Bomben zum Opfer. Ich lese weiter bei G. Hermann „Hier am Bassin stehen noch ein paar schöne Fassaden italienischer Patenschaft, aber sie sind uns im Augenblick nicht so nah mehr, weil uns die Brücke zur Gegenwart fehlt“. Die Brücke zur Gegenwart !… Er konnte nicht ahnen, wie sehr uns eines Tages noch diese Brücke fehlen würde. Wie sehr wir die Brücken im Kopf bauen müssen, um uns in nicht mehr existente Straßen und Plätze hineinzuversetzen! An der West-Seite endlich wurden die bestehenden Typenhäuser durch Friedrich den Großen ebenfalls abgebrochen, die Fundamente neu gegründet. Diesmal entwarf von Gontard dreigeschossige giebelgeschmückte Backsteinbauten mit deutlichen Anklängen an die Amsterdamer Architektur des 17.Jahrhunderts. Nirgendwo in Potsdam oder Berlin gibt es sonst Bauten dieses „Stils“. Friedrich II hat hier wohl das Faible seines Vaters für Holland aufgegriffen und so den Übergang von “Holland“ (Nordseite) zu „Italien“ (Südseite) harmonisch gestaltet.

König Friedrich Wilhelm II. ließ dann durch Lenné den Platz umgestalten, das Bassin wurde stark verkleinert, dichte Baumreihen säumten es. 1875 wurde diese Wasserfläche dann völlig zugeschüttet, aus Gründen der Hygiene, „auf polizeyliche Anordnung“. Dazu noch mal Georg Hermann: „Der Bassinplatz hat sicher eingebüßt, seitdem er Platz wurde. Diese Gloriette war überall einst von Wasser umgeben, solche Art von Teehaus, wie man es in Holland liebt, in den Teichen der großen Besitzungen. Heute aber steht das Häuschen etwas vereinsamt und beziehungslos da, mitten auf dem Platz ……

Holländisches Viertel am Bassinplatz in Potsdam
Holländisches Viertel am Bassinplatz in Potsdam

Mein Blick wandert noch einmal vom Norden, vom Holländischen Viertel, zum Süden, wo heute statt der Barockfassaden Wohnbauten aus DDR-Zeiten stehen. Man hat sie nach der Wende postmodern verschönert; ob sie dadurch wirklich schöner wurden? Doch die Leute wohnen gern dort und das ist das Wichtigste.

Luftaufname vom Bassinplatz in Potsdam
Luftaufname vom Bassinplatz in Potsdam

Auf diesem Platz, das spüre ich jetzt, ist wenig natürlich und selbstverständlich gewachsen. Vieles erscheint künstlich. Ich spüre hier, wie oft in Brandenburg, diesen starken Willen, sich selbst, den Bewohnern und dem Land etwas abzuringen. Unter großer Anstrengung und gegen Widerstände. Den Willen, sich und seine Umwelt zu bilden und zu kultivieren. Wobei sich dann unbemerkt, neben dem Nützlichen und Zweckmäßigen auch Anmut und Leichtigkeit einstellen können…
Eben „…Utile cum dulci…“, Hermann Kremer

 

Am Bassin

Die Straße „Am Bassin“ bildet die westliche Begrenzung des heutigen Bassinplatzes. Das ehemalige Bassin ist für die Namensgebung dieser Straße verantwortlich. Die Erstbebauung dieser Straße erfolgte wohl um 1739 (einige Dokumente sprechen von 1734), der heutige Straßenname wird im Jahr 1786 das erste Mal erwähnt (Bohle-Heintzenberg, 2002). Wie bei der Zweiten Barocken Stadterweiterung üblich, wurden die Häuser in dieser Straße zunächst auf Kosten des Königs gebaut und schließlich an interessierten Bewohner von auswärts vergeben. Falls das Haus nicht unmittelbar bezahlt werden konnte, wurden die Gebäude mit Hypotheken belegt.

Als Friedrich Wilhelm I. im Jahr 1740 starb, waren einige der Häuser noch nicht hypothekenfrei. Der Sohn, Friedrich II., strich jedoch die vorgeschossenen Baugelder und schenkte den Bewohnern die Häuser. Eine Erbschaft ermöglichte ihm diesen Schritt. Mit der Übernahme aller Hypotheken sicherte er sich gleichzeitig das Recht, Potsdam nach seinen Vorstellungen zu verschönern.

In einem Neubauprogramm ließ Friedrich II. viele Häuser Potsdams erneuern, so auch die westliche Begrenzung des Bassinplatzes (Am Bassin). Zwischen 1773 und 1785 entstanden die heutigen dreigeschossigen giebelgeschmückten Backsteinbauten. Dabei wurden die Bauten nicht auf den Grundmauern der Vorgängerbauten errichtet, da diese nicht in der Lage gewesen wären, dreigeschossige Massivbauten zu tragen. Wegen der sumpfigen Region rund um den Bassinplatz wurden neue massive Fundamente gebaut.

Der Architekt der Häuser Am Bassin

Die barocke Häusergruppe im holländischen Stil wird dem bedeutenden Architekten der spätfriderizianischen Zeit Carl von Gontard zugeschrieben, in der Literatur zu den Häusern Am Bassin wird kaum daran gezweifelt. Einige Stilmerkmale sprechen für die Handschrift Gontards, so ist die Betonung des Sockelgeschosses durch Rustikastreifen ein markantes Stilmerkmal der Bauwerke von Gontard (Bohle-Heintzenberg, 2002).

Der Holländische Baustil in Potsdam und am Bassinplatz

Schon der Große Kurfürst hatte sich in den Jahren 1634 bis 1638 zu Studienzwecken in Holland aufgehalten und 1646 die Holländerin Luise Henriette von Oranien geheiratet. Viele holländische Architekten waren schon früh an den Bebauungsplänen Potsdams beteiligt. So gab es in Potsdam lange vor dem Bau des Holländischen Viertels eine holländische Tradition. Friedrich Wilhelm I. war ebenfalls ein Verehrer der Niederlande und Friedrich II. führte es weiter fort.

Nachweisbare Vorbilder für die Bauten an der Straße Am Bassin gibt es nicht, die Häuser weichen auch von den holländischen Vorbildern ab. Gontard hat die Häuser in die preußische Variante des Barock umgesetzt.

Der Backstein ist ein typischer Baustoff der niederländischen Architekten. Abgesehen vom Holländischen Viertel, wurde der Backstein in Potsdam nur selten verwendet (Bohle-Heintzenberg, 2002), denn die unverputzte Fassade erfordert schon bei der Wahl der Steine eine große Sorgfalt und setzt bei ihrer Verarbeitung sehr großes handwerkliches Können voraus.

Die Erstbewohner der Häuser Am Bassin

Der Wohnraum, der mit der Zweiten Barocken Stadterweiterung geschaffen wurde, war nicht nur für die Garnison, sondern auch für die vielen Handwerker gedacht, die in Potsdam benötigt wurden. Die Holländer erhielten ihr eigenes Wohnviertel, die anderen Handwerker siedelten sich in verschiedenen Straßen Potsdams an, so auch Am Bassin. Bis ins 20. Jahrhundert hinein wohnten Am Bassin überwiegend Handwerker und Kaufleute. So werden u.a. Bauhandwerker, Schuhmacher, Zeugmacher, Schneider, Strumpfmacher, Garnweber und Samtmacher genannt. Außerdem wohnten dort ein Koch, ein Schlachter und ein Häcker. Später folgten Bäcker, Schmiede, Handschuhmacher, Leinweber, Instrumentenmacher und Maler. Über die genaue Anzahl der Wohnparteien pro Haus gibt erst der Potsdamer Wohnungs-Anzeiger von 1827 Auskunft.